Function: schaltet das weiße Spitzensignal
F1: schaltet das Fahrgeräusch
F2: schaltet den Rauchsatz
F3: schaltet die Fahrwerksbeleuchtung
F4: schaltet die Anfahr- & Bremsverzögreung ab 
F-undsoweiter: schalten weitere Betriebsgeräusche

ESU Loksound3-Decoder, ESU-Kabelsatz 51950 mit 8-pol. Schnittstelle und einem Rauchsatz 72270? Nur ein paar Teile aus der Bastelkiste: einige Widerstände 1kW und 60W, 4 SMD-LEDs LYS260, gelb, Sekundenkleber, 2-Komponenten-Kleber und alte Schreibschutzetiketten von 5-1/4"-Disketten

Die weite Schürze der Lok ermunterte mich zusammen mit dem bereits aufgebohrten Schlot, in diese Lok, die ich als Delta-Variante absolut neu für ganze 85€ bei ebay schießen konnte, nicht nur einen Sound-Decoder einzusetzen, sondern eben auch noch anderes umzubauen. Sie bekam Fahrwerksbeleuchtung (FWB) und Rauchsatz. Also - frisch ans Werk!

Bevor man loslegt, sieht der "original-bestückte" Tender so aus, wie links zu sehen. Das alte Delta-Modul ist schnell aus dem Tender gebaut. Außerdem habe ich den Kabelsatz, der vom Tender in die Lok geht, komplett entfernt, weil ich mehr Adern in der Deichsel brauchte. Schließlich benötigt die FWB zwei Adern, der Rauchsatz eine weitere...

So ungefähr sieht das dann aus, wenn man nicht nur den Tender sondern auch die Lok demontiert. Im übrigen muss auch der Motor raus, da Modifikationen an der unter dem Motor liegenden Leiterplatte notwendig sind.

Der im Bild sichtbare Widerstand ist übrigens der Vorwiderstand zur Spitzenbeleuchtung. Den habe ich hier und nicht im Tender verdrückt, weil ich im Tender nur den Kabelbaum des Decoders und den Schnittstellen-Stecker mit den Kabeln habe. - im Nachhinein hätte ich den Widerstand vielleicht doch besser im Tender in das Kabel eingeschleift...

Was also ist nun an der grünen Leiterplatte zu tun? Dazu sieht man sich zunächst die Beschaltung an, die man der Märklin-Ersatzteil- Zeichnung entnehmen kann.

Man sieht, dass die im oberen Bild große Leiterbahn mit dem grünen Kabel offensichtlich über eine Feder an der Rückseite der Platine ins Chassis greift, um die Masseversorgung zu verbessern. Diese Feder muss entfernt werden.

Statt der Feder lötet man ein Kabel an, das später über F2 (grünes Kabel == Ausgang Aux1 des Loksound-Decoders, später gemappt auf F2) den Rauchsatz versorgt. Die Platine kann - wie auch der Motor - dann wieder in die Lok eingebaut werden.

Bleibt als "letzte Herausforderung" die Unterbringung der FWB...

Nun, die Schürze bietet genug Platz, die LEDs verschwinden zu lassen. Wo aber hin mit den LEDs im vorderen Bereicht, wo der rote Kunststoffrahmen die Steuerung hält?! Genau - man schneidet den Rahmen auf, setzt die verkabelten LEDs ein und schließt den Spalt wieder mit 2-Komponenten-Kleber. Für die Kabel der LEDs fräst man eine Nut in den roten Rahmen, in die man die zwei Adern versenkt. Alle vier LEDs habe ich übrigens "in Reihe" geschaltet - hinter einen etwa 60W-Widerstand.

Auf den Bildern sieht man zunächst die geflexte Lücke, daneben die bereits eingeklebte LED. Man nimmt am besten SMD-LEDs der Baugröße 1206. Leider hatte ich gerade keine mehr und musste so ich die LYS260 nehmen. Tut aber nichts zur Sache, geht auch so.

Das grüne Kabel ist übrigens der Rauchsatzkontakt. Später wird der noch so auf der Platine verklebt, dass er nicht durch die Gehäuseschraube gequetscht werden kann. Hat man beide LEDs eingeklebt, kann man das Gehäuse probeweise aufsetzen. Das kann man im nebenstehenden Bild sehen.

Es macht Sinn, die beiden jeweils freien Kabelenden auf Durchgang gegen das Lokgehäuse und die Steuerung zu prüfen. Einen Kurzen in der Fahrwerksbeleuchtung will schließlich keiner. Als nächstes bereitet man das Lokgehäuse vor: Hier kommen die alten Schreibschutzetiketten der 5-1/4"-Disketten zum Einsatz. Man klebt sie von unten in die Schürze - und zwar an den Stellen, wo später die LEDs zu liegen kommen.

Das Bild verdeutlicht, wie das Ergebnis aussehen sollte. Hat man die Kleber eingeklebt, kann man den Motor einbauen und - sofern schon alle Kabel (s.o.) an der Platine angelötet sind und der mit dem grünen Kabel verlöteten Rauchsatz in den Schlot eingesetzt wurde - das Gehäuse aufsetzen. Denn die beiden weiteren LEDs der Fahrwerksbeleuchtung werden von unten in die Schürze eingesetzt...

Später kommen auf die Klebeetiketten die anderen LEDs. Wie die Lok dann - fertig verkabelt - aussieht sieht man auf dem nächsten Bild. Man erkennt die vier LEDs und auch - in etwa - die Kabelführung: Aus dem Kabelbaum erst an der einen Seite der Lok entlang, dann wieder zurück, unter dem Nachläufer durch, an der anderen Lok-Seite entlang und dann an das mit dem Spitzensignal gemeinsame "blaue" Potenzial.

Bleibt noch der Tender. Und hier insbesondere das Spitzensignal am Tender. Die beiden LEDs sind - wie auch vorne - nicht etwa in Reihe sondern parallel geschaltet. Man muss also bei der Auswahl des Vorwiderstandes aufpassen. Ich habe beide Male 1kW eingesetzt. Das ist Ok. Das jeweils gelbe und blaue Kabel (DCC-Farben) an den Leuchtenkontakten kann man sehen. So ist auch die Polung klar.

Im Tender sieht man den Kabelbaum, die Schnittstelle - damit kann ich diese Lok allgemein zur Programmierung von Loksound-Decodern nutzen. Der Ministecker im Schrumpfschlauch enthält außerdem den Vorwiderstand (60W) für die FWB. Ich habe das Kabel steckbar gemacht, damit ich den Decoder komplett austauschen kann, wenn ich andere Decoder programmieren will. Denn die Schnittstelle ist eben nur 8-polig, diese Ader ist aber das 9. Kabel...

Und nun - wie üblich - viel Spaß und gutes Gelingen beim eigenen Nachbau wünscht...

...Hanno